Kalte Füße in den Zeitungen

Man hat den Eindruck, dass sie einen Roman nicht hätte schreiben können, spricht aus ihrem Buch eine so große Dringlichkeit, eine Aufforderung, hinzusehen, die eigenen Überzeugungen zu prüfen, zu versuchen, auch wenn es plakativ klingt, menschlich zu sein.
Anna Vollmer, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13. Oktober

So erzählt Kalte Füße von zwei Kriegen in der Ukraine und gleichermaßen von Italiens Umgang mit seiner Geschichte, der die politischen Debatten dort bis heute prägt.
Anna Vollmer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Oktober

Kalte Füße ist kein Roman, sondern ein Brief. Es ist ihr bislang persönlichstes Buch, und sie stellt darin die Geschehnisse jetzt, in der Ukraine, den Erzählungen des Vaters gegenüber, konfrontiert ihn geradezu damit.
Carolin Gasteiger, Süddeutsche Zeitung, 12. Oktober

Cover

Francesca Melandri, Esther Hansen (Übersetzung)
Kalte Füße

EUR 24,00
Wagenbach, K
ISBN: 9783803133670 📋

Ein Militärlazarett in Venedig. Desinfektionsmittel, Fieberschweiß, der unerträgliche Gestank von Wundbrand. Der Sohn liegt im hintersten Bett, er schläft. Die Mutter hebt die Decke am unteren Ende an. Zwei Beine, zwei Füße. Eins, zwei, drei, sie zählt die Zehen – bis zum zehnten. Vorsichtig legt sie die Decke zurück: Endlich kann sie in Ohnmacht fallen. Im Winter 1942/43 flohen italienische Soldaten in Schuhen mit Pappsohlen vor der Roten Armee, Zehntausende erfroren. Der »Rückzug aus Russland« hat sich als Trauma im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebrannt – auch in der Familie von …