Preis der Leipziger Buchmesse

Die Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse wurden heute bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 27. März um 16 Uhr statt.
Nominiert sind u. a.

Sachbuch/Essayistik
  • Maike Albath: Bitteres Blau (Berenberg)
  • Irina Rastorgueva: Pop-up-Propaganda (Matthes & Seitz Berlin)

Cover

Maike Albath
Bitteres Blau
Neapel und seine Gesichter

EUR 26,00
Berenberg Verlag GmbH
ISBN: 9783949203909 📋

Dass die Italiener verrückt sind, wissen wir. Auch dass sie, nicht ohne Grund, stolz darauf sind: »Siamo pazzi!« – nirgends in Italien schallt das mit so viel Berechtigung wie aus Neapel, vielleicht der schönsten Stadt Europas, von der schon Benedetto Croce sagte, es sei ein von Teufeln bewohntes Paradies. Maike Albath, die Italien, das geistige und das alltägliche, kennt wie ganz wenige nördlich der Alpen, hat mit ihrem neuesten Buch – nach Turin, Rom und Sizilien – das Labyrinth der uralten Stadt am Golf erkundet. Der Fußball und Maradona, Elena Ferrante, die Industrieruinen von Bagnoli, …

Mit ihren über Italien erzählenden Essays hat Maike Albath ein eigenes Genre eröffnet, in dem sie ihre Wahrnehmung eines Ortes mit Kulturgeschichte, Anekdoten und recherchiertem Wissen aufs Eleganteste verschränkt. Neapel ist für sie nicht nur Saviano oder Ferrante, sondern auch die weniger bekannten Autor:innen, sie besucht Buchhandlungen und Fußballorte, schreitet durch die Stadt, alles mit allen Sinnen. Eine Türöffnerin zu unserem europäischen Nachbarland.


Cover

Irina Rastorgueva
Pop-up-Propaganda
Epikrise der russischen Selbstvergiftung

EUR 28,00
Matthes & Seitz Berlin
ISBN: 9783751820370 📋

Während innerhalb Russlands das Verbot kritischer Medien und die Gleichschaltung der verstaatlichten Sender eine beinahe karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der »Militärischen Spezialoperation« hervorbringen, arbeiten sorgfältig geplante Propagandaaktionen im Rest der Welt an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Ein planmäßiger Wahnsinn überzieht das Land. Er zeigt sich in inflationär gebrauchten Euphemismen und Hassrede, als Denunziation und in einem bis ins Subtilste durchdachten Strafregime. Und es ist ein Wahnsinn mit Geschichte. Denn die … Während innerhalb Russlands das Verbot kritischer Medien und die Gleichschaltung der verstaatlichten Sender eine beinahe karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der »Militärischen Spezialoperation« hervorbringen, arbeiten sorgfältig geplante Propagandaaktionen im Rest der Welt an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Ein planmäßiger Wahnsinn überzieht das Land. Er zeigt sich in inflationär gebrauchten Euphemismen und Hassrede, als Denunziation und in einem bis ins Subtilste durchdachten Strafregime. Und es ist ein Wahnsinn mit Geschichte. Denn die …

Der Comic in der Mitte zeugt von bitterem Humor. Der Ernst der Lage zeigt sich im Text, der so einige Rätsel löst, die sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine angestaut haben. Irina Rastorgueva seziert die Gesellschaft, indem sie die Sprache analysiert. Was sie Pop-up-Propaganda nennt, ist eine Art LTI für Putins Russland, eine Bestandsaufnahme diktatorischen Sprechens in dem Sinne, wie Victor Klemperer es einst tat.